United „divided“

Erste Herren 07.05.2017

Über Hamm kreist mehr denn je der Abstiegs-Hammer

Hamm United droht nach dem 28. Spieltag der Saison 2016/2017 mehr und mehr der Absturz aus der Landesliga Hansa in die Bezirksliga. Die „Geächteten“ verloren ihr Auswärtsspiel beim SC V/W Billstedt, der damit weiter im Titelrennen mitmischt, mit 0:2. Der Grund dafür: Vor allem vor der Pause lief bei den Gästen wenig zusammen, was dem einen oder anderen mächtig aufs Gemüt schlug. Eine Steigerung nach der Pause reichte nicht. Endgültig gelaufen war der Nachmittag dann, als die HUFC-Kicker vom 1:0-Sieg des schärfsten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt erfuhren...

Danijel Suntic hatte alles gegeben. Sowohl verbal als auch mit der Kugel am Fuß. Immer wieder hatte der Mann mit der weißen Nummer fünf auf dem grünen Hamm United-Trikot in den vorangegangenen 90 Minuten seine Mitspieler angespornt, sie nach missglückten Aktionen aufgebaut oder selbst Zug Richtung Tor offenbart. Nun, ein paar Minuten nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Marco Kulawiak (Teutonia 10) saß der 24-Jährige einige Meter vom Kunstrasenplatz, auf dem der HUFC soeben 0:2 verloren hatte, entfernt in der Sonne. Auf Suntic' Stirn stand der Schweiß des Spiels, das keinen Ertrag gebracht hatte. Und eines wollte der Mittelfeld-Motor in diesem Moment wissen: Wie denn der FC Elazig Spor gespielt habe.

Billstedt kommt zwei Mal über rechts durch – zwei Treffer!

Es dauerte nicht lange und die Kunde davon, dass der Club, der in der Tabelle vor Hamm auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz steht, sein zeitgleiches Match gegen den SV Nettelnburg-Allermöhe gewonnen habe, machte die Runde. „Das sind jetzt fünf Punkte Rückstand. Ich weiß gar nicht, wie wir das noch aufholen wollen“, sinnierte Suntic bei bestem Fußball-Wetter. Doch bei United konnten sie dieses spätestens jetzt nicht mehr genießen, schließlich haben sich die Wolken über den Club aus Hamm mit dieser Ergebniskonstellation noch einmal weiter verdunkelt. „Ich bin fast schon geneigt zu sagen, dass das der Abstieg war“, konstatierte Suntic, blickte dann aber nach vorne auf den kommenden Spieltag, an dem der HUFC freitags gegen den Barsbütteler SV ran muss, während der Elazig Spor samstags auswärts beim Meiendorfer SV gastiert. Punktet der HUFC dreifach und Elazig nicht, dann läuft alles auf das direkte Abstiegs-Endspiel zwischen Hamm und Elazig Spor am letzten Spieltag hinaus. Gewinnt Elazig aber beim MSV, dann muss sich der HUFC mit der Bezirksliga anfreunden.

Dass es derzeit mehr denn je zuvor nach einem Abstieg des HUFC aussieht, war im Spiel gegen V/W vor allem der ersten Hälfte geschuldet. Da nämlich war Hamm alles andere als „united“, sondern präsentierte sich in zumindest zwei Situationen ziemlich „divided“: Zunächst in der 21. Minute, als die Defensive der Gäste Kim Liebermann rechts Richtung Strafraum durchstarten ließ und keinen Fuß mehr dazwischen bekam, um die Hereingabe nach innen zu verhindern. Dort stand Ozan Gencel genau richtig und vollendete den Angriff mit einem Schuss ins rechte untere Eck –1:0. Nur vier Minuten später war die rechte Seite wieder sperrangelweit offen. Diesmal lief Ulas Dogan auf und davon, passte flach nach innen und fand wieder Gencel. Doch der benötigte diesmal einen zweiten Anlauf, um gegen Keeper Samuel Graudenz erfolgreich zu sein – 2:0. HUFC-Trainer Thorsten Bettin rüffelte seine Mannen: „Das ist nicht euer Ernst!“

Hamm nach der Pause verbessert, aber ohne Glück im Abschluss

Apropos Bettin: Der HUFC-Coach lieferte sich anschließend im ersten Durchgang ein Verbalduell auf gefühlt 60 Meter Entfernung mit seinem Spieler Christopher Mahrt. Der kritisierte auf der rechten Außenbahn vehement das Defensivverhalten der eigenen Mannschaft woraufhin ihn Bettin von der Bank aus mahnte, dass er sich auf seine eigene Aufgabe konzentrieren solle. Selbst zur Pause war Mahrt noch immer so erbost, dass Ligamanager Jassi Huremovic und Co-Trainer Manuel Garcia ihn nicht beruhigen konnten. Das Resultat: Vor der Kabine pflaumten sich Bettin und Mahrt gegenseitig noch ein weiteres Mal an, der jeweils eine empfahl dem anderen, er könne doch nach Hause gehen. Bettin war in der Halbzeit relativ schnell wieder auf dem Platz, zog die Konsequenz und ersetzte Mahrt nach der Pause durch Sandjar Ahmadi.

Damit zum Sportlichen: Abgesehen von den beiden Treffern gab es in den ersten 45 Minuten vier Chancen. Zwei auf jeder Seite: Nach gerade einmal drei Minuten traf Dogan für Billstedt den Pfosten, dann verpasste Hamms Christian Meier das Tor (10.). Gleiches widerfuhr Domago Bozic mit einem Schuss, der viel zu schwach war, nach 20 Minuten. Als Billstedt bereits zwei Mal getroffen hatte, war es Mahrt mit einer seiner letzten Aktionen, der per Freistoß V/W-Schlussmann Boris Lastro prüfte. Der Keeper der Hausherren klärte gemeinschaftlich mit der Querlatte des Tores, so dass es mit der Zwei-Tore-Führung für die Mannen von Dennis Kreutzer und Gökhan Acar in den zweiten Durchgang ging.

Kreutzer: „Genau die richtige Reaktion auf das Spiel gegen Meiendorf“

In selbigem hatte United dann endlich kapiert, um was es geht und bemühte sich redlich. Aber ohne Erfolg. Ahmadi bediente nach 48 Minuten den schon früh für Sören Seifert in die Begegnung gekommenen Alessandro Schirosi – vorbei. Dann zog Suntic ab – Latte (50.). Leonel Varela Monteiro offenbarte sich an seiner alten Wirkungsstätte nach 56 Minuten gleich eine Doppelchance – im ersten Versuch scheiterte er an Lastro, den zweiten schoss er übers Gehäuse (56.). Sieben Minuten später wehrte Lastro einen Schuss von Ahmadi zur Ecke ab (63.). Zur Entlastung durfte dann auch Billstedt wieder ran: Nach Dogans Flachpass von rechts fehlte in der Mitte ein Abnehmer (67.), dann verfehlte Gencel das Tor (87.) und schließlich rettete Graudenz per Fußabwehr gegen Dogan (89.).

So blieb es also beim Billstedter Sieg. „Wir haben genau die richtige Reaktion auf das letzte Spiel gegen Meiendorf gezeigt“, beschied V/W-Coach Kreutzer nach dem Spiel im Kreis seiner Equipe mit Blick auf die 1:3-Niederlage der Billstedter vom Vorwochenende und gab seinen Jungs mit auf den Weg: „Wir haben jetzt noch zwei Spiele, in denen alles drin ist. Was dabei rauskommt, werden wir am Ende sehen.“ Egal, ob Billstedt den Sprung in die Oberliga schafft oder nicht, so ist eines jedenfalls sicher: Es wird definitiv mehr drin sein, als es für Hamm United am Ende dieser eigentlich von vorne bis hinten völlig verkorksten Saison noch möglich ist... Einer wird den Hammern in den letzten beiden Partien nicht mehr helfen: Wie Ligamanager Jassi Huremovic weit nach dem Spiel dem Internetportal  

„Sport Nord“ mitteilte, trennt sich der Verein mit sofortiger Wirkung von Christopher Mahrt.
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Quelle: http://www.radiohamburg.fussifreunde.de/artikel/united-divided-ueber-hamm-kreist-mehr-denn-je-der-abstiegs-hammer/

Vorwärts Wacker

2 : 0

Hamm United

Sonntag, 7. Mai 2017 · 15:00 Uhr

28. Spieltag | Landesliga Hansa

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